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Den perfekten Sonnenuntergang fotografieren ist gar nicht so leicht. Eine rote Sonne versinkt in einem bis zum Horizont reichenden Meer, der Himmel strahlt in allen Farbtönen zwischen Orange und Tiefblau, Palmen wiegen sich sanft im Wind – ein wunderschönes Bild, wenn man es mit eigenen Augen beobachten kann. Aber wie wenig bleibt davon doch manchmal auf einer Fotografie übrig?

Lerne mit den folgenden Foto-Tipps, wie du auch ohne Profi-Fotograf zu sein, deine Sonnenuntergang-Fotos noch interessanter und schöner gestalten kannst. Schon kleinste Dinge können eine große Wirkung auf das Endresultat haben.

Eine Frau steht mit ihrem Handy auf dem Berg vor einer Stadt am Meer und fotografiert die Stadt, die vom Sonnenuntergang in goldenes Licht gehüllt wird.

Plane den Moment des Fotos genau

Man kennt es: Im Urlaub oder nach Feierabend sieht man die satten Farben eines Sonnenuntergangs, schnell versucht man die Kamera aus der Tasche zu ziehen, um diesen wundervollen Moment einzufangen. Aber versuche, wenn du die Zeit hast, die Gegend, in der du fotografieren willst, auszukundschaften. Überlege dir bevor die Sonne untergeht, von welcher Position aus du einen besonders guten Blick auf das Naturschauspiel hast. Schule dein fotografisches Auge: Wo gibt es interessante Vordergrund-Elemente, wie z.B. Schiffe, Palmen, Felsen? Sei rechtzeitig vor Ort, da auch die Stimmung direkt vor und nachdem die Sonne untergegangen ist, atemberaubende Motive bietet. Aber wann ist überhaupt die richtige Zeit, den Sonnenuntergang perfekt zu fotografieren? Unser Tipp: Informiere dich online über die aktuelle Zeit des Sonnenuntergangs, so weißt du auf die Minute genau, wann die Sonne untergeht.

Eine wichtige Rolle bei Fotografien vom Sonnenuntergang spielt natürlich auch das Wetter. Der Himmel muss nicht unbedingt klar sein – ein paar Wolken verleihen Struktur und erzeugen noch einmal ganz eigene, fantastische Effekte am Himmel. Die schönsten Sonnenuntergänge gibt es nämlich überraschenderweise am Abend regnerischer Tage, wenn die Wolkendecke aufbricht.

Die Sonne verschwindet hinter dem Horizont und färbt die Wolken in ein feuriges Orange. Die Struktur der Wolken macht das Bild zu etwas ganz Besonderem.

Ausrüstung – was sollte man dabei haben?

Wenn du über die entsprechende Ausrüstung verfügst, nimm auf jeden Fall ein Stativ und verschiedene Objektive mit. Du fragst dich, mit welchem Objektiv du den Sonnenuntergang fotografieren sollst? Je nach Objektiv hast du die Möglichkeit, ganz unterschiedliche Fotografien zu machen – soll die Sonne selbst das Hauptmotiv sein? Dann ist ein Teleobjektiv notwendig. Soll es eher die umliegende Landschaft sein, ist die Weitwinkel-Version angebracht. Mehr zum richtigen Foto-Equipment kannst du auch in dem Beitrag 5 Tipps für die Fotoausrüstung auf Reisen unserer Gastautorin Sarah Larissa Heuser nachlesen.

Ein Mann sitzt im Kanu und paddelt auf ruhiger See dem Horizont entgegen, wo gerade die Sonne untergeht. Die Spiegelung der Sonne im Meer taucht das Bild in ein warmes Licht.

Aber auch mit einer Kompaktkamera lässt sich einiges erreichen. Ein Ersatz für ein Stativ ist normalerweise auch schnell gefunden, beispielsweise eine Mauer, ein Stein oder ein Baumstumpf – dies ist essenziell für Aufnahmen bei so einer schwierigen Lichtsituation. Da hier die Kamera eine längere Belichtungszeit benötigt, ist die Gefahr sehr groß, das Bild zu verwackeln, wenn „aus der Hand“ fotografiert wird. Abhilfe schafft hier eine feste Unterlage sowie der Selbstauslösemodus. Stelle diesen auf ein paar Sekunden ein, platziere die Kamera auf dem vorher ausgesuchten Platz und lasse sie auslösen. So wird jedes Verwackeln durch die eigene Hand zuverlässig vermieden. Dies gilt natürlich genauso auch für das Fotografieren von Sonnenaufgängen.

Komponieren statt Schießen

Dieses Bild ist ein gelungenes Beispiel für verschiedene umgesetzte Regeln: Interessante Vordergrund-Elemente (Vögel), faszinierende Wolkenmuster und die Spiegelung im Wasser. Vordergrund-Elemente befinden sich – wie nach der 2/3-Regel vorteilhaft – auf der unteren Linie im Bild. Schon wenn man sich an einfache Richtlinien hält, kann man ein Foto damit wirkungsvoll verbessern.

Vögel fliegen im Sonnenuntergang über dem Meer. Die Sonnenstrahlen zeichnen sich deutlich ab.

Ein guter Tipp ist immer die „Drittel-Regel“: Teile die Szene, die du fotografieren möchtest, gedanklich in 9 Teile. Verschiebe das Hauptmotiv dann so weit, bis es an einem der Schnittpunkte oder einer Linie liegt. Zum Beispiel den Horizont: Liegt er genau in der Mitte des Fotos, wirkt das Bild meistens ziemlich uninteressant. Wird er jedoch im oberen oder unteren Drittel positioniert, wirkt ein Foto gleich viel ausgewogener. Auch die Sonne muss nicht immer im Zentrum stehen – viel spannender kann es sein, sie an den Rand des Bildes zu rücken.

Ein weiterer Weg ein Bild interessanter zu machen, ist, Vordergrund-Elemente zu nutzen. Konzentriere dich nicht nur auf den Horizont und die Sonne, sondern auch auf die Dinge, die davor liegen. In der speziellen Lichtstimmung des Sonnenuntergangs erscheinen Objekte, da gegen das Licht fotografiert wird, als Silhouetten. Hiermit lassen sich faszinierende Motive gestalten und Fokuspunkte im Bild setzen. Noch ein ganz einfacher Tipp zum Schluss: Wechsele einfach mal vom Quer- ins Hochformat. Diese simple Veränderung kann schon deutlich interessantere Ergebnisse hervorbringen.

Ein vom Sonnenuntergang in Rottöne gefärbtes Wolkenband zieht über einen See hinweg. Vögel fliegen durch die Luft und spiegeln sich auf der glatten Wasseroberfläche.

Dreh dich um

Du musst nicht nur die Sonne fotografieren. Die schönsten Szenen spielen sich manchmal hinter dir ab. Dreh dich um und betrachte die Umgebung, auf die das wunderschöne, warme Licht der goldenen Stunde fällt.

Die Kamera richtig einstellen

Nutze nach Möglichkeit den manuellen oder AV-Modus deiner Kamera. Experimentiere mit verschiedenen Blendeneinstellungen und Belichtungszeiten, um eine Vielzahl von verschiedenen Ergebnissen eines nahezu perfekten Sonnenuntergangs zu erhalten. Bei einem solchen Motiv gibt es keine „richtige“ Einstellung – es ist alles eine Frage des Geschmacks. Eine Orientierungshilfe gibt der Automatik-Modus der Kamera: Schaue einfach nach, welche Einstellungen dieser benutzt und verändere dann Blende oder Belichtungszeit in einzelnen Schritten.

Überlasse auch den Weißabgleich möglichst nicht der Kamera allein. Die meisten Kameras (auch Kompaktkameras) bieten die Möglichkeit, hier Optionen vorzugeben. Wähle im Sonnenuntergang am besten „Cloudy/Wolkig“ oder „Shade/Schatten“ aus. Hiermit werden wärmere Farbtöne eingefangen, die bei der Normaleinstellung verloren gehen könnten.

Die richtige Belichtung bei den Sonnenuntergang-Fotos

Die korrekte Belichtung ist mit das Wichtigste in der Fotografie. Ein kleiner Sonnenuntergang Fototipp, der deine Fotografien verbessern kann, ist die automatische Belichtungsspeicherung (Auto Exposure Lock). Eine Kamera im Automatik-Modus misst normalerweise die Belichtung für jedes Motiv von Neuem. Dies ist aber beim Fotografieren eines Sonnenuntergangs nicht immer von Vorteil, da die Kamera sich am hellsten Punkt orientiert – der Sonne – und die Einstellungen so wählt, dass diese korrekt belichtet ist. Aufgrund der starken Helligkeit der Sonne werden darum andere Teile des Bildes zu dunkel dargestellt.

Dies kann durchaus auch gewollt sein (um Silhouetten darzustellen), aber in manchen Fällen möchte man doch auch das Vordergrund-Motiv ein klein wenig besser ausgeleuchtet haben, gerade wenn dies eine Person ist. In solchen Fällen bietet sich die Funktion „Auto Exposure Lock“ (AEL) an, über die viele Kameras verfügen. Hiermit kann man das Licht an einer bestimmten Stelle messen, diese Einstellung speichern und dann erst die Kamera auf das eigentliche Motiv richten. So bleibt die voreingestellte Belichtung erhalten. Als Messpunkt kann man die Kamera auf den Fußboden oder ein Stück des Himmels, richten, an dem die Sonne nicht zu sehen ist. Probiere es einfach einmal aus. Bevor die Sonne fast untergegangen ist, fotografiere sie mit möglichst geschlossener Blende. Dadurch werden die Sonnenstrahlen besonders hervorgehoben.

Auch der Sonnenuntergang in der Stadt ist ein wunderschönes Schauspiel.

Und zu guter Letzt: Wenn die Speicherkarte es hergibt, heißt es fotografieren, fotografieren, fotografieren! Die Lichtsituation ändert sich während eines Sonnenuntergangs ständig, man muss also schnell sein, um einen ganz bestimmten Moment einzufangen.

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