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Auf Reisen darf die Kamera natürlich nicht fehlen, um Erinnerungen in Form der Reisefotografie für immer festzuhalten. Damit du schon vor deinem Urlaub das Wichtigste für deine Fotoausrüstung auf Reisen bedacht hast, hat Fotografin Sarah Heuser fünf Tipps für dich zusammengestellt.

Verschiedene Elemente einer Kameraausrüstung liegen auf dem Boden

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Die beste Kamera

Die Art deiner Reise kann bereits großen Einfluss auf die Wahl deiner Fotoausrüstung haben. Planst du einen Städtetrip nach Venedig, eine Autoreise durch Britisch-Kolumbien oder eine Treckingtour in Schottland? Je mehr du zu Fuß unterwegs bist, desto angenehmer ist es, mit möglichst leichtem Gepäck zu reisen.

Mittlerweile gibt es viele qualitativ sehr gute Systemkameras für die Reisefotografie, die deutlich leichter und kompakter sind als Spiegelreflex-Kameras. Wenn du also viel zu Fuß unterwegs sein wirst und dir kein Auto zur Verfügung steht, dann verzichte unterwegs lieber auf die SLR-Kamera!

Wenn es dir nicht so sehr um qualitativ hochwertige Bilder geht, sondern eher um individuelle und lustige Andenken an deine Reise, dann sind vielleicht auch Lomography Kameras eine zusätzliche Option für dich. Für wenig Geld bekommst du experimentelle, analoge gute Fotos im Fisheye-, Panorama- oder Vier-Linsen-Look.

Gute Objektive und zusätzliche Beleuchtung

Auch bei der Wahl der Objektive für deine Reise stellt sich wieder die Frage: Wie viel Gewicht möchtest du mit dir herumtragen? Um Platz und Gewicht zu sparen, empfehle ich ein Zoom-Objektiv mit großem Brennweitenbereich und Bildstabilisator, beispielsweise ein 18-200 mm. So hast du ein Objektiv für alle Aufnahmebereiche von Weitwinkel-Objektiv bis Tele-Objektiv.

Ich persönlich fotografiere bei der Reisefotografie sehr gerne Menschen und mache viele Detailfotos, dafür benutze ich am liebsten eine lichtstarke Festbrennweite. Wenn du also schon weißt, dass du gerne Porträts machen möchtest, Pflanzen aufnehmen oder bei schwierigen Lichtverhältnissen fotografieren willst, dann packe am besten noch ein 50mm mit f/1,8 oder f/1,4 ein.

Einen Blitz zum Fotografieren brauchst du im Regelfall nicht für deine Reise. In Museen oder Kirchen darfst du diesen meistens sowieso nicht benutzen. Um die Atmosphäre der Orte richtig einzufangen ist das natürliche Licht außerdem viel schöner. Umso besser, wenn du ein besonders lichtstarkes Objektiv dabei hast, um in solchen Fällen trotzdem schöne Ergebnisse zu erzielen.

Hier sind Fotos in schwierigen Lichtverhältnissen zu sehen. Auf dem linken Bild wurde eine Büste im Trinity College in Dublin fotografiert. Das zweite zeigt Totenschädel aus den Katakomben in Paris.

Oft entstehen in der Dunkelheit die schönsten Bilder – zum Beispiel, wenn sich die Lichter der Stadt im Wasser spiegeln. Wenn du gerne in der Dämmerung oder bei Nacht fotografierst und auch mal längere Belichtungszeiten nutzen willst, dann solltest du vielleicht ein Reisestativ mitnehmen. Oft genug kann man die Kamera aber auch auf einer Mauer oder dem eigenen Rucksack abstellen und von dort aus fotografieren. Mit einem Stativ bist du aber natürlich viel flexibler was die Perspektive angeht. Außerdem hat ein Stativ noch zwei weitere Vorteile:

  • Auch für Selbstporträts eignet sich ein Stativ natürlich bestens. So bist du unabhängig von Passanten, wenn du auch mal selbst auf deiner Reise auf dem Foto zu sehen sein willst und keine Lust auf die typischen Handy-Selfie-Bilder hast.
  • Selbst bei Tag sind lange Belichtungszeiten oft ein Vorteil. So kannst du zum Beispiel die Menschen, die durch dein Motiv laufen, durch Bewegungsunschärfe einfach verschwinden lassen, oder zumindest unscharf und damit unauffälliger machen. So kannst du die Aufmerksamkeit noch mehr auf die Architektur oder die Sehenswürdigkeiten lenken.

Für all diese Zwecke ist auch ein Fernauslöser keine schlechte Idee: Zum einen kannst du so viel leichter Selbstporträts machen, zum anderen vermeidest du das Verwackeln des Bildes durch das Drücken des Auslösers. Auch die Anschaffung eines sogenannten ND-Filters ist eine Überlegung wert. Der ND-Filter ermöglicht dir noch längere Belichtungszeiten.

Bildergalerie: Ein Schaf grast auf dem ersten Bild auf einer Weide. Auf dem zweiten Bild sieht man einen Strand mit wilden Wellen.

Und wie verstaue ich meine Fotoausrüstung?

Für alle Fototaschen gilt: Sie sollten aus stoßdämpfendem und wasserabweisendem Material gemacht sein, damit die Fotoausrüstung gut geschützt ist. Eine stabile und individuell einstellbare Inneneinteilung ist ebenfalls empfehlenswert. Was für eine Tasche die richtige ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Zunächst spielt hier natürlich der Umfang der Fotoausrüstung eine wichtige Rolle.

Einen speziellen Foto-Rucksack mitnehmen entlastet dich sehr. Fotorucksäcke gibt es in verschiedenen Größen. Sie bieten neben der Fotoausrüstung oft auch noch Platz für eine Regenjacke, Proviant o.ä. und bieten sich damit auch für längere Fußmärsche an. Wenn der Rucksack über längere Strecken getragen wird, sollte er auf jeden Fall einen Beckengurt haben, um den Rücken zu entlasten. Eine Stativhalterung ist bei Bedarf ebenfalls praktisch. Bei der Größe des Rucksacks würde ich auf jeden Fall darauf achten, dass er noch ins Handgepäck passt!

Die kleinere Alternative ist eine Umhängetasche oder eine Hüfttasche. Diese Taschen haben den Vorteil, dass man unterwegs sehr schnell Zugriff auf die Kamera hat, dafür bieten sie aber natürlich weniger Platz für zusätzliches Equipment. Zudem hat die Umhängetasche den Nachteil, dass sie immer nur eine Schulter belastet und damit auf Dauer unbequem ist.

Am besten probierst du verschiedene Taschen in einem gut sortierten Kamera- oder Outdoorgeschäft aus, um das richtige Modell für dich zu finden.

Immer an das Ladegerät für die Kamera, den Ersatzakku und genug Speicherkarten denken, um die schönsten Momente nicht zu verpassen

Vergiss nichts, sonst kann es teuer werden!

Natürlich musst du nicht nur deine Kamera und die passenden Objektive einpacken, sondern darfst auf keinen Fall das Ladegerät und genügend SD-Karten vergessen. Ein Ersatz-Kamera-Akku kann auch nicht schaden. Viele Kameras lassen sich über ein USB-Kabel direkt aufladen, ein externes Ladegerät hat aber den Vorteil, dass man den einen Akku in der Unterkunft aufladen kann, während man mit dem zweiten Akku unterwegs ist.

Nichts ist ärgerlicher, als wenn im schönsten Moment der Akku schlapp macht, oder die Speicherkarte voll ist. Natürlich gibt es in vielen Touristenregionen auch die Möglichkeit, sich vor Ort Ersatz zu besorgen, aber Fotoausrüstung ist meistens nicht ganz billig.

Gute Reise!

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Die Fotografin Sarah Larissa Heuser arbeitet seit 2009 als freiberufliche Fotografin und lebt in Bonn. Porträtfotografie ist dabei ihr Arbeitsschwerpunkt.

Sarah Larissa Heuser arbeitet seit 2009 als freiberufliche Fotografin und lebt in Bonn. Porträtfotografie ist dabei ihr Arbeitsschwerpunkt. Sie legt Wert auf natürliche und authentische Bilder und arbeitet fast ausschließlich mit vorhandenem Licht. Reisen ist eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen und natürlich kann sie auch im Urlaub das Fotografieren nicht sein lassen. Ihre Arbeit kann man sich auf ihrer Website tonlosekunst ansehen.