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Schwarz-Weiß-Fotos haben seit jeher eine ganz besondere Anziehungskraft auf Menschen – sie wirken edel, zeitlos, häufig mysteriöser als klassische Farbfotografien und veredeln, perfekt in Szene gesetzt, jede Galerie in deinem Zuhause.

Viele Gründe also, sich einmal genauer damit auseinander zu setzen. Wer weiß, vielleicht fotografierst du ja bald ausschließlich in Schwarz und Weiß? Wir haben fünf Tipps, wie du am Besten an diese Form der Fotografie herangehst.

1. Umdenken ist das A und O

Bei einer Aufnahme, die in Schwarzweiß wirken soll, sind ganz andere Dinge wichtig als bei einem Farbfoto. Während du bei Letzterem unbedingt auf Farben und Farbspiele acht geben solltest, stehen bei Ersterem vor allem Oberflächen, Strukturen und Silhouetten im Vordergrund. Am Anfang solltest du viel ausprobieren, mit ein bisschen Erfahrung erkennst du dann später oft schon im Ansatz, was in der Kamera gut funktionieren könnte – dafür musst du aber zunächst lernen, hinter das Offensichtliche zu schauen und in schwarzweiß zu denken. Eine gute Übung hier ist häufig die Architekturfotografie, denn mit ihren klaren Strukturen und Schattenspielen ist sie ein ideales Übungsobjekt, das geduldig wartet, bis du verschiedene Tricks raushast und am Ende dennoch zu spektakulären Ergebnissen führen kann, wie etwa bei diesem Objekt hier:

 

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2. Fotografisch „aufräumen“ in einer chaotischen Welt

Die bereits angesprochene Architekturfotografie ist ein gutes Beispiel dafür und auch überall sonst lassen sich in unserer scheinbar so „unaufgeräumten“ Welt wiederkehrende Strukturen, geometrische Formen und Gleichmäßigkeiten finden. Sie sind Teil jener verborgenen Welt, in deren Denkweise du als Anfänger der Schwarz-Weiß-Fotografie erstmal hineinfinden musst – denn sie eignet sich hervorragend dafür, damit zu spielen. Als Fotograf kannst du z.B. vorhandene Säulen wählen, um ein Foto zu ordnen und zu „stabilisieren“. Inszenierst du noch Personen hierzu, können die Säulen den Blick in einer gewünschte Weise lenken. Für ein solches Foto muss man sich schon mal auf die Lauer legen und etwas Zeit und Geduld mitbringen. Dann wird man aber auch mit einem tollen Ergebnis belohnt.

3. Es ist nicht alles schwarz und weiß

Wie im wahren Leben ist auch in der Schwarz-Weiß-Fotografie nicht alles schwarz und, nun ja, weiß eben. Die Grautöne dazwischen sind mindestens genauso entscheidend für ein großartiges Bild. Sie erzeugen Tiefe, können das Abgebildete interessanter wirken lassen und das gesamte Foto komplexer machen. Genau aus diesem Grund solltest du deine Bilder, ob du mit dem Smartphone oder der Spiegelreflex fotografierst, auch in Farbe schießen und erst später mit einem Bildbearbeitungsprogramm in Schwarzweiß umwandeln, da das „Schwarzweiß“-Programm vieler Kameras viele farbliche Abstufungen gar nicht registriert und das Bild somit am Ende viel flacher wirkt, als wenn du es erst später, zum Beispiel mit dem Bildbearbeitungsprogramm der Pixum Fotowelt Software, in schwarzweiß konvertierst.

Schau dir in diesem Bild einmal die Struktur der Wolken an, die allein durch die verschiedenen Grauabstufungen entsteht – ein gutes Beispiel dafür, warum diese wichtig sind und warum du dich bemühen solltest, diese auch bei der anschließenden Bearbeitung deines Fotos nach dem Shooting beizubehalten.

4. Sei nicht zu perfektionistisch

Früher war jedes Foto schwarzweiß – weil die Technik einfach noch nichts anderes hergab. Genauso gab es andere technische Schwierigkeiten großer, teurer Kameras, die heute jedes Smartphone spielerisch umgehen kann. Unschärfe, Bildrauschen, all diese Dinge waren damals noch ganz normal, es ging eben nicht anders, und bis zum heutigen Tage bezeichnen wir dennoch viele der Bilder von damals als große Fotokunst. Manchmal unterstreichen gerade diese kleinen unperfekten Seiten eines Fotos seinen Charme oder seine Emotionalität. Halte dich deshalb nicht allzu lange damit auf, ein technisch perfektes Bild zu schießen, sondern frage dich: Welche Wirkung möchte ich mit meinem Foto erzielen? Welche Geschichte soll erzählt werden? Versuche in deinen Bildern ganz bewusst ungewöhnliche Perspektiven einzunehmen, auch auf die Gefahr hin, mal etwas falsch zu machen. Unschärfe, neue Blickwinkel und Verwacklungseffekte mögen entstehen, weil man etwas falsch gemacht hat, sorgen aber gerade bei der Schwarzweißfotografie häufig für eine besondere Atmosphäre.

5. Mache dir den Schwarzweiß-Effekt zu Nutze

Auch wenn die Arbeit in schwarzweiß nicht als die „faule“ Variante gelten sollte, um ein langweiliges oder schlechtes Fotos doch noch irgendwie brauchbar zu machen, kann der Schwarzweiß-Effekt tatsächlich einiges retten – vor allem in solchen Momenten, wo schlechte Lichtverhältnisse ein eigentlich schönes Foto ruinieren. Dies ist zum Beispiel oft der Fall, wenn du hinter der Bühne bei einer Schultheateraufführung fotografierst oder abends bei einer Familienfeier, wo viele emotionale Momente entstehen, aber Kunstlicht und Kerzen die Umgebung auf den Fotos in ein unschön gelbliches oder bräunliches Licht tauchen. Wenn du die Bilder dann in schwarzweiß konvertierst, kann sich der Betrachter wieder auf die abgebildete Szene und die gezeigten Menschen konzentrieren, ohne sich von den unschönen Farben ablenken zu lassen. Probier’s aus!

Na, hat dir dieser Beitrag gefallen? Welche Themen würdest du in Zukunft gerne hier auf dem Blog sehen? Wir freuen uns über deine Ideen! Du hast erfolgreich deine ersten Schwarzweißfotografien gestaltet und bist von dem Ergebnis begeistert? Dann gestalte doch ein Pixum Fotobuch damit – oder verleihe ihnen einen Ehrenplatz in deiner Wohnung als edler Alu-Dibond Print. Als besondere Erinnerungen empfehlen wir die Retro-Fotos in der Box.

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