Heute dreht sich alles um das Thema Licht! Selten sind die Lichtverhältnisse ohne zusätzliche Hilfsmittel wirklich perfekt. Gerade der Winter lässt wenig Zeit für schönes Licht, die Sonne versteckt sich immer häufiger. Das kann zwar manchmal für spannende Lichteffekte sorgen, fürs fotografieren aber eher nachteilig sein. Und nicht jeder besitzt die Technik, über die ein Fotograf verfügt. Was also tun, wenn die Beleuchtung zu wünschen übrig lässt, du aber trotzdem gute Bilder machen möchtest? Unsere hilfreichen Tipps rund um Fotografie und Beleuchtung verraten es dir!
Lichtverhältnisse optimieren
Hier erklären wir dir, wie du auch in schwierigen Lichtsituationen ohne künstliche Lichtquelle gute Fotos erhältst – mit unseren sechs Tipps werden dir tolle Aufnahmen gelingen! Zudem gehen wir gesondert auf das Fotografieren im Gegenlicht ein: Was das Besondere daran ist, worauf du achten solltest und warum dir jeder davon abrät, du es aber dennoch einmal ausprobieren solltest.
Tipp 1 – ISO-Wert und Blende
Der ISO-Wert steht für die Lichtempfindlichkeit des Sensors deiner Kamera. Bei ausreichender Beleuchtung reicht meist ein ISO-Wert von 100 aus. Bei schlechteren Lichtverhältnissen solltest du ihn jedoch erhöhen, um das wenige Licht optimal auszunutzen! Probiere beispielsweise einen Wert von 800 oder 1.600 aus. Der Nachteil: Bildrauschen lässt sich oft nicht ganz vermeiden – teste also am besten in unterschiedlichen Bedingungen aus, bis zu welchem Wert du noch brauchbare Ergebnisse erhältst. Nicht allein der ISO-Wert ist nämlich für das Rauschen relevant, sondern auch Faktoren wie die Lichtsituation vor Ort und der Anteil heller/dunkler Bildteile.
Ebenso spielt die Blende eine große Rolle für die Belichtung deiner Bilder: Je weiter du sie öffnest, desto mehr Licht fällt auf den Sensor. Allerdings erhält das Bild dann auch weniger Schärfentiefe.
Tipp 2 – Die Belichtungskorrektur
Dies können sowohl gute Kompaktkameras als auch Spiegelreflex-Kameras. Meistens in Form eines kleinen Knopfes mit einem +/- Zeichen, kannst du die Belichtungskorrektur dazu nutzen, das Foto absichtlich heller oder dunkler zu belichten. Dadurch wird das Bild beispielsweise um eine Stufe überbelichtet – bei Portraitfotos ein guter Tipp, um die Haut des Models aufzuhellen und etwas glatter zu machen!
Tipp 3 – Stativ zur Stabilisierung verwenden
Wo ISO-Empfindlichkeit und Blende nicht mehr ausreichen, ist ein Stativ oft das Mittel der Wahl. So kannst du nämlich die Belichtungszeit nahezu beliebig erhöhen, ohne dass das Bild verwackelt – besonders bei Landschafts- oder Naturaufnahmen bei Nacht (zum Beispiel auch mit einem Sternenhimmel) eine beliebte Vorgehensweise!
Auch im urbanen Umfeld sind längere Belichtungszeiten aber interessant. Hier können bei sich bewegenden Personen reizvolle Wischeffekte entstehen. Ein Tipp bei der Verwendung eines Stativs: Unbedingt mit dem 2-Sekunden-Selbstauslöser oder mit einer Kabelfernbedienung auslösen. So vermeidest du Erschütterungen durch das Drücken des Auslöserknopfes an der Kamera.
Tipp 4 – Autofokus vs. manueller Fokus
Auch wer grundsätzlich gern manuell fokussiert, sollte bei schlechten Lichtbedingungen manchmal lieber auf den Autofokus der Kamera zurückgreifen. Gerade in aktuellen Kameras sieht dieser im Dunkeln oft mehr als das menschliche Auge.
Gegenteiliges kann jedoch bei Gegenlicht der Fall sein – schließlich müssen schwierige Lichtverhältnisse nicht automatisch Dunkelheit bedeuten. Hier kann es von Vorteil sein, wenn du manuell fokussierst oder zumindest bei offensichtlichem Fehlfokus manuell nachkorrigierst. Dies ist bei den meisten Objektiven und Autofokuseinstellungen problemlos nach dem „Vorfokussieren“ möglich.
Tipp 5 – Digitale Nachbearbeitung
Fotografiere in Situationen mit vielen Kontrasten, verschiedenen Lichtverhältnissen oder störenden Reflexionen möglichst immer im RAW-Format deiner jeweiligen Kamera. So kannst du in der Nachbearbeitung auch das letzte bisschen an Bildinformationen aus z.B. den dunklen Stellen der Aufnahme herausholen!
Tatsächlich solltest du hier auch immer abwägen, ob die Nachbearbeitung nicht sogar besser wäre als das Ausreizen der Kameraeinstellungen. Gerade in ISO-Grenzbereichen kann die Belichtungskorrektur im RAW-Converter bessere Ergebnisse liefern als die Erhöhung des ISO-Wertes. Probiere einfach einmal eine Belichtungsreihe in deiner Kamera aus und vergleiche diese mit der passenden Belichtungskorrektur im verwendeten Bildbearbeitungsprogramm.
Tipp 6 – Die Not zur Tugend machen
Nicht alles lässt sich durch Einstellungen an der Kamera oder Tricks und Finten in der Nachbearbeitung kompensieren – manchmal ist das Licht vor Ort auch einfach schlecht. Hier heißt es jedoch: Gib nicht auf, sondern mache die Not zur Tugend! Werde kreativ: Stelle also beispielsweise dein Stativ auf und versuche es mit langen Belichtungszeiten oder experimentiere mit Wischeffekten.
Oder fertige eine Belichtungsreihe an, aus der du im Anschluss ein HDR-Bild (high dynamic range) erstellst – hiermit lassen sich besonders kontrastreiche Situationen oftmals gut kontrollieren.
Zauberhafte Stimmung im Gegenlicht
Zum Thema Fotografieren hat dir sicher auch schon mal jemand gesagt: „Unter keinen Umständen gegen das Licht fotografieren!“ Als Anfänger hat es manchmal durchaus Sinn, sich daran zu halten, allerdings – entstehen nicht die besten Kunstwerke immer dann, wenn Regeln gebrochen werden? Wie du auch im Gegenlicht tolle Fotos knipst, wollen wir dir nun erklären.
Warum sich gegen das Licht wenden?
Aber warum sollte man sich das Leben eigentlich so schwer machen und die einfachsten Regeln der Fotografie missachten? Ganz einfach: Gegenlicht-Fotos gewinnen oft an Ausdruck und Atmosphäre. Alles sieht ein wenig anders aus – es bilden sich interessante Schatten und Objekte lassen sich als geheimnisvolle Silhouetten wie in einem Scherenschnitt darstellen. Ungewöhnliche Texturen kommen zum Vorschein, die Zerbrechlichkeit von Blättern, Pflanzen oder Insekten wird offensichtlich.
Toll ist auch die Licht-Umrandung, die Personen oder Gegenstände auf den Fotos erhalten. Diese wirkt besonders schön bei feinen, faserigen Dingen wie Haaren oder Gras. Das Foto erhält dadurch eine ganz besonders zauberhafte, dem Alltag entrückte Atmosphäre.
Lens Flare vermeiden
Kleine und größere orangene oder gelb umrandete Kreise auf dem Foto – wer kennt sie nicht? Bei direkter Sonneneinstrahlung bricht sich das Licht im Objektiv und wird an den Seiten reflektiert. Diese Reflektionen erscheinen dann als manchmal gewollte – manchmal unschöne – Kreise auf dem fertigen Bild, zudem leidet die Bildschärfe darunter.
Dies tritt bei Zoom-Objektiven eher auf als bei Festbrennweiten. Abhilfe schaffst du bei einer Spiegelreflex-Kamera mit einer Streulichtblende, die auf das Objektiv aufgesetzt wird. Diese schirmt seitlich einfallendes Licht ab und reduziert so das Risiko von „Lens Flare“. Zudem verbessert sie auch die Farbsättigung. Für Kompaktkameras gibt es leider keine derartige Lösung. Hier kann man versuchen, die Kamera seitlich mit der Hand abzuschirmen. Dies hilft unter Umständen auch schon ein wenig.
Die richtige Belichtung im Gegenlicht – schwieriger Fall
Das schwierigste Problem beim Fotografieren im Gegenlicht ist genau der Grund, aus dem immer davon abgeraten wird. Durch das starke Licht aus dem Hintergrund ist es nämlich besonders schwer, das Foto so hinzukriegen, dass Hinter- und Vordergrund gleich gut erkennbar sind. Die Kamera orientiert sich am hellsten Bereich und versucht diesen optimal zu belichten. Dadurch werden die dunkleren Bereiche (in diesem Fall das Motiv im Vordergrund) zu dunkel abgebildet. Sehr ärgerlich – denn dadurch gehen die Details verloren.
Mögliche Lösungen:
Die Belichtungskorrektur. Wie oben in Tipp 2 ausgeführt, kannst du die Belichtung ein oder zwei Stufen höher stellen, um den Vordergrund heller zu bekommen. Folge ist allerdings natürlich auch, dass die helleren Bereiche noch heller werden. Hier musst du dir vorher überlegen, welcher Teil des Bildes dir wichtiger ist.
Besser funktioniert dies mit dem Blitz oder einem Reflektor, der Licht auf das Motiv zurückreflektiert (zum Beispiel einer weißen Pappe oder ähnlichem), denn diese beeinflussen nicht das ganze Bild derart stark wie es die Belichtungskorrektur macht.
Die Spotmessung
Eine weitere Möglichkeit ist zudem, deine Kamera statt der üblichen Mehrfeldmessung eine sogenannte Spotmessung durchführen zu lassen. Viele Fotoapparate ermöglichen es, den Modus selbst zu wählen, in dem die Lichtsituation bestimmt wird. Bei der Spotmessung richtest du dann den Sucher auf den dunklen Bildbereich, so dass die Kamera weiß, dass dieser automatisch korrekt belichtet werden soll. Möchtest du mit Absicht ein Scherenschnitt-Motiv erzeugen, kannst du die Spotmessung auf die hellen Bereiche einstellen.
Direktes Licht aus der Sonne? Lieber nicht
Zum Schluss noch ein Tipp zur Motivwahl: Fotografiere nicht direkt in die Sonne hinein, hierdurch könnte sogar das Objektiv (und auch dein Auge, wenn du durch den Sucher schaust) Schaden nehmen. Wähle den Ausschnitt stattdessen so, dass die Sonne gerade außerhalb des Bildes liegt. Auch sieht es immer schön aus, wenn die Sonne gerade von einem Gebäude oder Baum verdeckt wird.
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