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Die Makrofotografie hat ihren ganz eigenen Reiz: Im großen Abbildungsmaßstab kannst du ein kleines, unscheinbares Motiv zum Star deiner Fotos machen. So entdeckst du nicht nur deine Kamera und dein Objektiv neu – sondern vielleicht sogar ein bisschen die Welt. Details, die dir vorher verborgen waren oder die man leicht übersieht, kommen plötzlich deutlich zur Geltung. In diesem Beitrag lernst du, wie und mit welcher Ausrüstung du schöne, eindrucksvolle Makro-Bilder fotografieren kannst.

First things first: Die richtige Ausrüstung für Makrofotografie

Lass dich zunächst einmal nicht von sündhaft teuren Profi-Linsen abschrecken: Klar bringt dich ein Objektiv speziell für den Makro-Einsatz nochmal etwas näher ans Motiv und sorgt für stabilere Qualität. Aber experimentieren und tolle Bilder fotografieren kannst du auch mit deiner Kamera und Kit-Objektiv oder sogar deinem Smartphone.

Smartphone Stativ für Makrofotos

Das Schlagwort „Abbildungsmaßstab“ ist für die Wahl deines Objektivs zentral. Oft wird der maximale Abbildungsmaßstab in einem Faktor 1:x oder x:1 (bei einer dedizierten Nahlinse) angegeben. Er hängt zusammen mit der Naheinstellgrenze (= wie nah kann das Objektiv maximal am Motiv sein?) und der Brennweite. Ein Maßstab von 1:1 heißt: Ein Objekt – zum Beispiel eine Blüte – kann auf deinem Sensor genauso groß abgebildet werden wie in der Realität. Bei 2:1 sogar doppelt so groß – und so weiter.

Je größer dieser Abbildungsmaßstab, desto besser ist ein Objektiv deiner Kamera für die Makrofotografie geeignet. Mit einem günstigen „Zwischenring“ kannst du übrigens fast jedes Objektiv in eine Nahlinse verwandeln – schau hierzu einfach mal bei deinem Fotoladen vorbei und lass dich beraten. Eine gute Brennweite für Makroobjektive liegt zwischen 80-120 mm (leichtes Tele), wenn du eine natürliche Einstellung wählen möchtest. Viele Objektive für Makros haben außerdem eine besonders kleine maximale Blende. Wieso das so ist, liest du im folgenden Tipp.

Immer schön die Abstandsregeln beachten: physikalische Besonderheiten bei Makros

Ohne zu sehr in die physikalischen Details der Fotografie einzutauchen – der Abstand zwischen Motiv und Objektiv hat einige Auswirkungen auf das fertige Bild. Kurz zusammengefasst: Je näher du deinem Motiv kommst, desto kleiner wird die Schärfentiefe – desto dünner ist also der Bereich, der scharf dargestellt wird. Fotografierst du Makros mit einer großen, offenen Blende, läufst du also Gefahr, dass du nicht die richtigen Stellen im Fokus hast.

Deswegen haben manche Nahlinsen eine kleinstmögliche Blende von z.B. ƒ/32, wo normale Objektive oft bei ƒ/22 aufhören. So kannst du mit der Kamera ganz nah dran sein, ohne dass dein Bild in Unschärfe verschwimmt. 

Das führt uns gleich zu einer weiteren Besonderheit – nämlich das Thema Licht! Je weiter du die Blende schließt, desto mehr Licht benötigst du auch für scharfe Fotos. Als praktisches Zubehör in der Makrofotografie empfiehlt sich daher auf jeden Fall ein Stativ – ob flexibles Einbein- oder stabiles Dreibein-, ganz egal. Ein Stativ bietet dir den Vorteil, deine Belichtungszeit etwas länger einzustellen und so mit einer weiter geschlossenen Blende zu arbeiten. 

Makrofoto von Wassertropfen auf einem Blatt

Und los geht’s: Inspiration für schöne Makro-Fotos

Ob (Haus-)Tier, Münzsammlung, Blütenpracht im heimischen Garten, Insekt oder Lieblingsmensch: Motive für die Makrofotografie gibt es wie Sand am Meer – selbst der sprichwörtliche Sand ist vielleicht eines! Schön ist dabei, dass du oft keine besonderen Bedingungen oder Vorbereitung benötigst – im Gegensatz zur Landschaftsfotografie, wo schlechtes Wetter schnell mal eine ganze Shootingreise torpedieren kann.

Begib dich auf die Suche: nach spannenden Strukturen, geometrischen Mustern in deinem Garten oder auf dem Balkon, selbst Möbel und Accessoires erstrahlen als Makro-Foto oft in ganz neuem Licht. Mach dir dabei auch Gedanken über Farben und Ebenen: Kannst du das Motiv vor einem schönen, passenden Hintergrund platzieren? 

Pixum Tipp: Experimentiere mit der Einstellung und Komposition: Wie wirkt dein Motiv mit mehr (oder weniger) Schärfentiefe? Wie, wenn du deine Kamera etwas nach vorn oder etwas nach hinten platzierst? Ein guter Tipp zu Beginn deiner Makro-Karriere ist es übrigens, erst einmal unbewegte Motive zu fotografieren. Oder solche, die du ein wenig dirigieren kannst. So hast du die Möglichkeit, dich mit deiner Kamera und den wichtigen Parametern vertraut zu machen, ohne dass dir andauernd das Motiv wegfliegt oder allzu sehr die Position verändert. 

Makrofoto einer rosanen Blüte

Sei mutig und bring deine Makroaufnahmen ganz groß raus

Du hast die Basics drauf und hast Lust noch ein bisschen weiter zu experimentieren? Dann kannst du dich an die nächsten Subjekte wagen: Tiere, Insekten, selbst eine prächtige Blüte bei Windböen kann in der Makrofotografie eine Herausforderung sein. Und als letzter Tipp: Halte immer die Augen offen – vielleicht gehst du ja dank deiner neuen Begeisterung für Makrofotografie auch gleich aufmerksamer durch den Alltag. Schließlich gibt es jede Menge wunderbarer Kleinigkeiten zu entdecken – auch in sonst vielleicht unspektakulären Ecken dieser Welt.

Sicherlich ist unter all deinen Aufnahmen das ein oder andere Meisterwerk dabei, dass jeden Betrachter in den Bann zieht. Warum holst du es dir nicht in die eigenen vier Wände? Auf einem Pixum Wandbild, wie einer malerischen Leinwand oder einem edlen Galerie-Print, kommen einzigartige Details und Farben deiner Fotos besondern schön zur Geltung. Probiere es doch gleich mal aus!

Wir wünschen dir viel Erfolg, gute Bilder und vor allem viel Spaß mit der Makrofotografie! 📸

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Makrofotos eines Farnblatts auf einer Leinwand © Filiz Odental vom Blog a-little-fashion.com