Klingt erstmal nicht gut vereinbar: einzelne „festgefrorene“ Standbilder wie in der Fotografie und Bewegung? Aber keine Sorge: Dynamische, lebhafte Bilder mit bewegten Objekten sind gar keine Raketenwissenschaft. Nur ein wenig Verständnis für die optischen Prozesse und vielleicht auch eine Portion Geduld sind hilfreich.
Euch stehen viele kreative Motive zur Auswahl: von Wasserfällen und reißenden Strömen über Fotos eurer spielenden Kinder und/oder Haustiere (zur Haustierfotografie gibt es auch noch einen extra Blogbeitrag!) bis hin zu Sternennächten und eindrucksvollem Wolkenspiel.
Bewegung zeigen oder einfrieren
Dabei habt ihr zwei Möglichkeiten, Bewegung in der Natur sichtbar zu machen: einerseits, indem ihr sie durch Bewegungsunschärfe und verschwommene Effekte festhaltet. Oder andererseits, Bewegung bewusst einzufrieren und bewegte Objekte (oder Subjekte) als Standbild darzustellen.
Wie könnt ihr beides in der Kamera umsetzen? Das Schlagwort lautet in diesen Fällen meist „mit der Belichtungszeit experimentieren“! Wir finden zwar, dass die Blende zwar meist der wichtigste Gestaltungsfaktor ist (schaut mal in unseren Blogtext zur Tiefenschärfe) – aber beim Thema Bewegung übernimmt die Belichtungszeit, auch Verschlusszeit genannt. Sie regelt, wie lange Licht durch das Objektiv auf den Sensor eurer Kamera fällt.
Bewegte Objekte einfrieren mit kurzen Verschlusszeiten
Wenn ihr eine ansonsten fließende oder schnelle Bewegung sichtbar machen möchtet, sind kurze Belichtungszeiten eine gute Wahl. So könnt ihr beispielsweise Wellen am Strand regelrecht „einfrieren“ oder einfach dafür sorgen, dass z. B. dynamische Sportfotos nicht verschwommen aussehen.
Wählt eine kurze Belichtungszeit wie 1/500s und schaut, welche Ergebnisse ihr bekommt. Eventuell müsst ihr die Blende etwas öffnen, also eine kleinere Blendenzahl einstellen – zum Thema Blende lest ihr auch auf dem Blog mehr – oder den ISO-Wert erhöhen. So wird euer Bild trotzdem richtig belichtet. Meist fotografieren wir schnelle, dynamische Bewegungen ohnehin tagsüber und draußen – hier solltet ihr nicht in Schwierigkeiten geraten.
Ist noch eine unerwünschte Unschärfe erkennbar? Wählt eine noch schnellere Belichtung. Der Schärfebereich ist zu klein und bei der Belichtung ist noch Luft? Eine etwas geschlossene Blende und dafür weniger knappe Belichtung schaffen Abhilfe.
Längere Belichtung für einen dynamisch-verschwommenen Look
Gerade in der Naturfotografie ist natürlich oft das Gegenteil euer Ziel: Fließende Bewegung auch fließend darzustellen – zum Beispiel bei einem Wasserfall, oder um die Oberfläche eines Sees wirklich spiegelglatt wirken zu lassen. Um das zu gewährleisten, sind längere Belichtungszeiten sinnvoll.
Bei taghellem Licht ist das nicht immer mit „Bordmitteln“ zu realisieren – schaut eventuell mal, ob ihr nicht in ein Set Graufilter / ND-Filter für eure Objektive investieren mögt. Diese Filter reduzieren die Belichtung eurer Bilder und erlauben euch, die Verschlusszeit in eurer Kamera zum Beispiel um zwei, drei oder gar sechs „Stops“ / Blenden zu erhöhen. Manche Kameras haben solche Filter auch bereits werksseitig eingebaut, und manchmal, zum Beispiel in der Dämmerung, geht es auch ohne.
Was die konkrete Belichtungszeit angeht, gibt es keine fixen Empfehlungen. Loslegen könnt ihr zum Beispiel mit einer 1s langen Belichtungszeit – an einem Stativ führt hier natürlich nur noch ein Weg vorbei, wenn ihr gottgleiche Stillhaltefähigkeiten habt. Von der ersten Belichtung aus könnt ihr schauen, ob die Motive verschwommen genug sind und hier ansonsten nochmal nachkorrigieren.
Bewegung mitführen und nur das Motiv scharfstellen
Eine Spezialdisziplin bei der Bewegungsfotografie ist noch das Mitführen der Kamera bei längeren Belichtungszeiten. Der Effekt: Alles um euer (bewegtes) Motiv herum verschwimmt, das Bild wirkt dynamisch und sportlich. Das geht zum Beispiel bei fahrenden Autos, Fahrrädern und anderen gerichteten Bewegungen.
Hier solltet ihr einen Folge-Autofokus einstellen und euer Motiv stets im gleichen Teil des Bildausschnitts halten. Führt dann mit dem Objektiv die Bewegung eures Subjekts nach und drückt zwischendurch auf den Auflöser, während ihr die Kamera weiterbewegt. Das erfordert ein bisschen Übung – sieht aber, wenn es am Ende gelingt, auch richtig gut aus.
Dynamische Bilder als Wandbild verewigen
Ob Sportfotos oder Aufnahmen in der Natur: Eure schönsten Bewegtbilder (na gut, offiziell sind sie das natürlich nicht, aber ihr wisst ja, was wir meinen!) verdienen es, physisch verewigt zu werden. Denn natürlich macht es auch Spaß, Bilder am Tablet oder Smartphone anzuschauen – aber etwas Haptisches macht nochmal einen besonderen Eindruck.
Wie wäre es mit einem edlen Pixum Wandbild eurer Lieblingsmotive – vielleicht als hochwertig-leichter Alu-Dibond-Druck oder als beeindruckender Galerie-Print? So werden die Farben brillant dargestellt und eure bewegten Motive bekommen einen kontrastreichen, dynamischen Charakter. Lasst eurer Kreativität freien Lauf – viel Spaß beim Fotografieren und Anschauen zuhause!
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Danke für den Beitrag und die Tipps! Lese mich gerade etwas in die Thematik Autofotografie ein und das Foto von dem blauen Auto sieht wirklich klasse aus! „Bewegung“ zu fotografieren ist tatsächlich immer noch eine kleine Herausforderung … Viele Grüße 🙂
Was ich gerne mal wissen wollte: Reicht denn ein gutes Smartphone auch aus um Bewegungen korrekt fotografieren zu können?
Hi Antonia,
das hängt natürlich sehr vom verwendeten Smartphone ab. Aber gerade die neueren Modelle sind dafür eigentlich ganz gut geeignet. Einfach mal ausprobieren!
Viele Grüße,
Dein Pixum Team